Seit unserem letzten Bericht sind schon einige Monate vergangen und wir haben in den letzten Wochen einiges erlebt 🙂 Die 3 Monate im Roadhouse in Eucla vergingen wie im Flug und alles in allem war es eine sehr schöne Zeit. Wir haben viele nette Leute kennen gelernt, neue Freundschaften geschlossen, viele lustige Stunden verbracht und natürlich auch hart gearbeitet 😀
Am 28. April ging es dann endlich wieder los, der Abschied von der liebgewonnenen Truppe fiel uns zwar schwer, aber gleichzeitig waren wir froh endlich wieder reisen zu können und diesmal ohne Geldsorgen 🙂 Da wir schon am 24. Juli nach Neuseeland fliegen und die gesamte Westküste, den Norden, das rote Center und schließlich natürlich auch noch einen Teil der Ostküste sehen wollten, waren wir in den letzten 7 Wochen viel unterwegs. Gerade im Moment sind wir auf dem Weg nach Cairns. “Finally on the way back to the Eastcoast“. So langsam heißt es also schon Abschied nehmen und die letzten verbleibenden Wochen genießen 🙂 Aber zunächst mal die Zusammenfassung zu Western Australia.
Von Eucla ging es für uns erst einmal nach Esperance. Esperance liegt an der Südküste von Western Australia und rühmt sich für die schönsten Strände Australiens. Wenn man sich ein bisschen über Australien informiert, stößt man vielleicht igendwann mal auf das Bild von einem relaxendem Känguru an einem weißen Traumstrand, oder lange rustikale Holztreppen die direkt zum Strand führen und natürlich der „Pink Lake“ auf einer der vorgelagerten Inseln. Das ist dann Esperance und Umgebung 🙂 Ende April ist das Wetter an der Südküste meist schon etwas kühl und regnerisch aber wir hatten Glück und zumindest für 1-2 Tage strahlenden Sonnenschein. Esperance selbst ist ein typischer Urlaubsort mit vielen schönen Stränden. Ca. 30 km östlich liegt der Cape Le Grand National Park, eine weitgehend unberührte Landschaft mit wunderschönen Stränden und kleinen Buchten, puderweißem Sand und türkisfarbenem kristallklarem Wasser. Zum Baden war es leider ein bisschen zu kühl, aber Bruno hat sich natürlich trotzdem in die Fluten gestürzt 🙂 Bei schönem Wetter und warmen Temperaturen kann man es dort ganz gut aushalten aber für uns ging es schon nach 2 Tagen weiter nach Perth.
Auf dem Weg nach Perth haben wir noch einen Abstecher zum Wave Rock gemacht. Ein großer Granit Fels (ca.15 m hoch und 110 m lang), der wie eine Welle geformt ist. Perth selbst hat nicht sehr viel zu bieten aber wir haben nach der langen Zeit in der „Pampa“ die Zivilisation genossen und waren erst einmal shoppen 🙂 Dort haben wir auch wieder alte Bekannte aus Melbourne getroffen, die uns auf unserer Reise an der Westküste begleiten werden.
Nicht weit von Perth liegt die Pinnacle Dessert, eine interessante wüstenähnliche Landschaft in der tausende Säulenformationen aus Kalkstein wahllos herumstehen.
Nächster Stopp war Kalbarri. Dort gibt es zum einen eine beeindruckende Küstenlandschaft mit schroffen Felsklippen und hohen Wellen in denen Delfine surfen und zum anderen einen super schönen Nationalpark landeinwärts mit tiefen roten Felsschluchten, die der Fluss in das Sandsteinplateau gefräst hat.
Von Kalbarri fuhren wir ca. 500 km weiter zum Francois Peron Nationalpark, eine Halbinsel die vor allem für ihre halb zahmen Delfine bekannt ist, die dort morgendlich zur Fütterung erscheinen. Obwohl diese Attraktion natürlich sehr touristisch ist, war es eines meiner Highlights diese wunderschönen Tiere so nahe in freier Wildbahn zu sehen. Genial ist auch der Shell-Beach, ein Strand der anstelle von Sand mit kleinen Muscheln übersät ist. Die Shark Bay ist vor allem beeindruckend, da dort der Kontrast zwischen der typischen roten Erde und den weißen Stränden besonders zur Geltung kommt.
Anschließend ging es für uns an das größte Saumriff der Welt bekannt als Ningaloo Reef. Saumriff bedeutet, dass das Riff sehr nah an der Küste liegt und man schon wenige Meter vom Strand entfernt die tolle Unterwasserwelt bestaunen kann. Perfekter Schnorchel-Spot und noch dazu kostenlos 😉 Da es ein Subtropisches Riff ist, ist es nicht so farbenfroh wie beispielsweise das Great Barrier Reef, aber es gibt viele wunderschöne Korallengärten (vor allem Steinkorallen), bunte Fische, Schildkröten und Riffhaie zu bewundern.
Von dort ging es dann zum absoluten Highlight, dem Karijini Nationalpark. Brunos lang ersehnter Spot 😉 Schon die Fahrt zum Nationalpark der etwas weiter im Landesinneren liegt, war eindrucksvoll. Australien aus dem Bilderbuch. Rote Erde, weites Land, schroffe Berghänge, runde Bergkuppen und dazu strahlend blauer Himmel 🙂 Karijini selbst ist der Wahnsinn 🙂 Ein Nationalpark mit vielen tiefen, teils engen, dramatischen Schluchten, Wasserfällen und Wasserlöcher zum baden. Vor allem die Schluchten im Norden des Parkes, zu denen sich viele Touristen mit ihren konventionellen Fahrzeugen nicht trauen, da die „Straße“ dorthin sehr steinig und ausgeschlagen ist, sind absolut einzigartig 🙂 Da der Nationalpark fernab von jeglichem Lichtsmog liegt und die Luft sehr klar und sauber war, konnten wir dort den bis dato schönsten Sternenhimmel Australiens bestaunen. Für uns Europäer einfach unglaublich viele Millionen Sterne die dort oben hängen 😉 Die Milchstraße sowie 2 weitere Galaxien kann man quasi mit bloßem Auge erkennen.
Unser nächster angepeilte Spot war Broome, der ca. 900 km entfernt lag. Es hieß also erst einmal fahren… Insgesamt sind die meisten Hot-Spots an der Westküste ca. 600-700 km voneinander entfernt, man verbringt folglich ziemlich viel Zeit auf der Straße 🙂 Abkühlung suchten wir auf dem Weg nach Broome am 80-Mile-Beach, einer der vielen endlos weiten Strände Australiens, der wie viele Strände der Westküste sogar mit einem Allradfahrzeug zu befahren ist. Das Badevergnügen war allerdings nur von kurzer Dauer, da Marina nicht weit von uns einen Hai entdeckt hatte (vll. war es auch nur ein Delfin 😉
Broome ist eine kleine Küstenstadt im Norden von Western Australia und bekannt für die Südseeperlen, die dort gezüchtet werden. Außerdem gibt es Dinosaurier Fußspuren, die man aber nur bei sehr niedriger Ebbe sehen kann. Eine gemütliche kleine Stadt in der sich am Cable Beach die Backpacker tummeln. Wir haben die Tage hauptsächlich am Meer verbracht, waren im ältesten Freilichtkino der Welt, zum Angeln am Hafen und haben zum letzten mal den Sonnenuntergang über dem offenem Meer genossen.
Bevor es für uns von Broome weiter nach Darwin ins Notherrn Territory ging, war noch ein Abstecher in die Kimberleys geplant. Das Kimberley Plateau ist eines der letzten großen unberührten Wildnisgebiete der Welt, jedoch sehr schwer zugänglich und eigentlich leider nur mit einem Geländewagen mit großer Bodenfreiheit erkundbar. Bruno wollte das so natürlich nicht hinnehmen und um zumindest einen Eindruck zu bekommen entschieden wir uns dazu die Windjana Gorge und den Tunnel Creek Nationalpark, welche im südlichen Bereich der Kimberleys liegen anzusehen. Laut der Dame aus dem Visitor Center wäre der Weg dort hin zwar unbefestigt, aber nur zu Beginn der Strecke etwas steinig und danach nicht wirklich ein Problem. Da aber schon die ersten Kilometer recht rau waren und nur für einen „Mitsubishi Magna“ zu meistern 😉 , ließen Marina und Martin ihren Van stehen und fuhren bei uns mit. Nach ca. 50 km auf dieser katastrophalen Schotterpiste standen wir dann plötzlich vor einem ca. 70 cm tiefen und ca. 15 Meter langem Flusslauf, der noch von der Regenzeit übrig geblieben war. Leider war er etwas zu tief um mit unserem Auto durchzufahren und noch dazu der einzige Flusslauf auf der gesamten Strecke, der uns hinderte weiterzukommen. Jeder der Bruno kennt weis, „geht nicht, ist nicht..“ „Wir fahren einfach durch das Schlammloch am Rand“. Und jeder der den Bruno besser kennt ,weis ihm so einen Unsinn auszureden ist auch nicht =P …. Obwohl er sich die „Schlamm“-Verhältnisse vorher genau angeschaut und die größten Steine ausgegraben hat, blieb unser Auto natürlich schon nach wenigen Metern im Schlamm stecken und wurde von einem netten Australier auf die andere Seite gezogen. Danach war allerdings klar, dass wir es am selben Tag nicht mehr zurück schaffen werden, die Nacht zu 4. im Auto verbringen müssen und zusätzlich spätestens am nächsten Tag auf dem Rückweg nochmal auf den Flusslauf stoßen werden. Die Windjana Gorge war nach den ganzen Strapazen jedoch nicht so spektakulär wie erwartet, aber zumindest haben wir ein paar Süßwasserkrokodile zu Gesicht bekommen. Der Tunnel Creek ist ein Fluss, der sich unterirdischen einen Weg durch ein Felsmassiv gebahnt hat und in der Trockenzeit kaum Wasser führt, sodass es möglich ist durch den Felstunnel zu laufen. Dieser Ort hatte eine besondere Bedeutung, für den dort lebenden Aborigine Stamm und des öfteren stößt man auf ein paar kleine Höhlenmalereien. Die Schlammloch Durchquerung verlief wie tags zuvor und unser Auto hatte die ganze Sache zum Glück problemlos überstanden.
Unser nächstes Ziel nach dieser Abenteuerlichen Tour war Kununurra. Von dort ging es noch einmal in die Kimberleys, diesmal allerdings mit einem geliehenem Toyota Landcruiser ;). Mit dem für hiesige Verhältnisse perfektem Geländewagen macht es wahnsinnig viel Spaß Offroad zu fahren und so wurden natürlich sämtliche Flussläufe, Sandpisten und Geländetracks mitgenommen 🙂 Neben den ganzen Geländeabenteuern gab es dort natürlich auch noch ein bisschen Natur zu entdecken. Neben der El Questro Gorge, eine tropische, mit Palmen bewachsene Schlucht inklusive Felspool zum baden, gab es dort auch „Hot Springs“( Wasserlöcher die zwischen 28-32 Grad warm waren). Alles in allem ein sehr gelungener Tag mit jeder Menge Spaß.
Puderweiße Strände, schroffe Felsklippen, sternenklare Nächte und vorallem jede Menge Outback inklusive roter Erde. Das ist Australiens Westküste! Jedem zu empfehlen, der es zeitlich einrichten kann.
Jetzt gibt’s erstmal Bilder zu diesen viel tollen Orten und Erlebnissen. Auf unseren nächsten Bericht über das Northern Territory könnt ihr euch hoffentlich in 1-2 Wochen freuen. Dann jedoch wie gewohnt wieder von Bruno.
Cheers und jubelt bei der WM für uns mit!